Um der Funktionsintegration so richtig auf den Grund zu gehen, müssen wir als erstes klären, was eigentlich eine Funktion ist: Eine Funktion beschreibt, was ein Bauteil oder Produkt tut, ohne eine spezifische Lösung zu definieren.
Was ist eine Funktion?
Eine Funktion kann beispielsweise darin bestehen, ein Sensorkabel zu befestigen, eine Abdeckung zu fixieren, den Zugriff auf bestimmte Bereiche zu verhindern oder die Optik eines Produkts zu verbessern. Ebenso können Funktionen wie das Übertragen von Kräften, das Fixieren eines Kugellagers, das Reduzieren von Reibung oder das Verbinden einzelner Bauteile eine zentrale Rolle spielen.
Möglicherweise hat das Bauteil oder Produkt auch Funktionen, die nur während der Produktion, Montage oder Entsorgung eine Rolle spielen. Beispielsweise lässt es zu, dass Monteure mit einem Schraubwerkzeug eine bestimmte Schraube anziehen können. All das sind Funktionen, die in Kombination die Form, das Material oder das Aussehen eines Bauteils bestimmen und zu einer Lösung führen können.
Was ist Funktionsintegration?
Bei der Funktionsintegration überlegen wir, welche Funktionen ein bestimmtes Bauteil zusätzlich übernehmen könnte. Ziel ist es, mehrere Funktionen in einem einzigen Element zu vereinen, um Effizienz, Materialeinsatz und Kosten zu optimieren.
Wie funktioniert Funktionsintegration?
Funktionsintegration erfolgt durch geschicktes Design, Materialauswahl und Fertigungstechniken. Dabei gibt es verschiedene Herangehensweisen:
Geometrische Integration: Durch eine clevere Formgebung kann ein Bauteil mehrere Aufgaben gleichzeitig erfüllen. Ein Beispiel wäre ein strukturelles Bauteil, das nicht nur Stabilität bietet, sondern gleichzeitig als Führung für ein anderes Element dient.
Materialintegration: Durch die Auswahl geeigneter Materialien kann ein Bauteil zusätzliche Eigenschaften erhalten. Etwa ein Kunststoff, der zugleich elektrisch isolierend und mechanisch belastbar ist.
Prozessintegration: Bestimmte Fertigungsverfahren ermöglichen es, mehrere Funktionen direkt in den Herstellungsprozess zu integrieren. Beispielsweise kann ein Spritzgussbauteil durch Mehrkomponententechnik flexible und starre Bereiche kombinieren, sodass keine zusätzlichen Dichtungen oder Gelenke erforderlich sind.
Systemintegration: Hier wird nicht nur ein einzelnes Bauteil betrachtet, sondern die gesamte Baugruppe. Funktionen, die zuvor durch mehrere separate Teile erfüllt wurden, werden in einer einzigen Lösung zusammengefasst.
Warum ist Funktionsintegration so effektiv?
Durch Funktionsintegration lassen sich zum Beispiel das Gewicht von Produkten senken, Montageschritte einsparen und die Produktleistung verbessern. Zudem ermöglicht die Funktionsintegration, die Teilanzahl zu reduzieren und damit Kosten zu sparen. Denn mit der Anzahl der Bauteile sinken auch die Gesamtkosten des Bauteils. Und die machen besonders bei kleinen Stückzahlen einen grossen Teil der Gesamtkosten aus.